Ursprung & Bedeutung
Seit dem 6. Jahrhundert bezeichnet der Begriff "Aschermittwoch" den Mittwoch vor dem 6. Sonntag vor Ostern, auch bekannt als "Invocabit". Dieser Tag markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit im Christentum, die bis zum Ostersonntag dauert. Unter Berücksichtigung von Karfreitag und Karsamstag sowie unter Ausschluss der Sonntage ergeben sich genau 40 Fastentage vor dem höchsten christlichen Fest – der Erinnerung an die Auferstehung Christi. Der Aschermittwoch fällt in der Regel auf einen Tag im Februar oder März und bildet für viele Christen den Auftakt zum Fasten.
Die Bezeichnung "Aschermittwoch" leitet sich von einer alten Tradition ab: An diesem Tag wurden Büßer in der Kirche mit Asche bestreut, daher der Name. Die Praxis der Aschenauflegung ist seit dem 10. Jahrhundert historisch belegt. Die Asche symbolisiert Vergänglichkeit, Buße und Reue. Gleichzeitig diente Asche als Reinigungsmittel und steht daher für die Reinigung der Seele.
Brauchtum & Tradition am Aschermittwoch
In der frühen Kirche markierte der Aschermittwoch den Beginn der öffentlichen Buße. Büßer trugen Bußgewänder und wurden mit Asche bestreut. Im 10. Jahrhundert ging die öffentliche Buße zurück, und das Asche-Ritual wurde auf alle Gläubigen ausgedehnt.
Papst Urban II. führte am Ende des 11. Jahrhunderts offiziell ein, dass Gläubige durch den Priester mit Asche auf Stirn oder Scheitel bezeichnet werden sollten, als Zeichen für den Beginn der Buß- und Fastenzeit.
Traditionell spricht der Priester während der Aschenauflegung: "Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst" (vgl. Gen 3,19).
Seit dem 12. Jahrhundert wird die Asche am Aschermittwoch aus den übrig gebliebenen Palmzweigen und Ölzweigen des vorherigen Palmsonntags gewonnen. Der Termin des Aschermittwochs ist kein fester Tag, sondern ein variabler Termin, der sich vom Osterfest her berechnet.
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