Pessach damals
Das jüdische Fest zum Auszug aus Ägypten
Diese Woche ist eine besondere Woche. Damit wir unserem "Fasten & Beten" einen tieferen Sinn geben können, beschäftigen wir uns eingehend mit der Symbolik der Osterzeit...
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Paschafest
Das Paschafest ist in der jüdischen Kultur nach wie vor das wichtigste Mahl und Geschehnis unter dem Jahr. Die Geschichte in Exodus bildet die Kulisse für die gesamte Bühne, auf der Israel zu einem Volk wird. Diese Geschichte ist äußerst bedeutsam. Jedes Jahr erinnert man sich an diese Ereignisse der Exodus-Geschichte und feiert.
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Es hilft, wenn man den Kalender genau anschaut, um alles etwas übersichtlich zu machen. (oben)
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In der Bibel wird dem Volk geboten am 10ten Tag des Monats ein Lamm auszusuchen, welches unbefleckt/makellos ist. (Exodus 12:3)
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Die Jüdische Tradition wollte, dass man für die nächsten 4 Tage das Lamm zu sich nach Hause nahm und für es sorgte. Sie können sich vorstellen, dass einem ein «herziges» Lamm in 4 Tagen ans Herz wächst... Somit entsteht eine Verbindung zum Lamm in diesen 4 Tagen.
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Wir müssen in Betracht ziehen, dass für die Juden der folgende Tag bei Sonnenuntergang anfängt und nicht um Mitternacht, wie bei uns. Also am Nachmittag (14-17 Uhr) vor Beginn des 15 Tages wird das Lamm geschlachtet.
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Und danach, bei Sonnenuntergang, also am für sie 15. Tag, wird das Pascha-Mahl eingenommen. Beim ersten Mahl zu Mose Zeiten, wurde das Blut des Lammes benutzt, um den Türrahmen zu bestreichen. Dies als ein Zeichen für den zerstörenden Engel, dass er die Erstgeborenen am Leben lässt. Das Pascha Mahl beinhaltet ungesäuertes Brot, bittere Kräuter, das Lamm und Wein. Die bitteren Kräuter stellen die Gefangenschaft und die damit verbundene Leidensgeschichte der Juden dar. Das Brot war ungesäuert (ohne Hefe), weil sie flüchten mussten und keine Zeit hatten das Brot gehen zu lassen. Ungesäuertes Brot war das Symbol für "inkorrupt"(die Qualität oder der Zustand, frei von physikalischem Verfall zu sein... somit blieb das Brot viel länger essbar). Das Lamm ist natürlich verbunden mit dem Blut, welches auf den Türrahmen gestrichen wurde.
Während sie das Lamm in ihren Häusern hatten, putzten sie ihr Heim und befreiten es von allen Hefeprodukten (von dort kommt der Frühlingsputz).
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Weil sie dann vom 15-21 Tag des Monates kein Brot assen, welches man gehen lässt, heisst diese Zeit und das Fest "das Fest der ungesäuerten Brote".
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Jesu letzte Woche
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Jesus zieht am 10 Tag auf dem Rücken eines Esels nach Jerusalem ein. Es ist interessant zu erkennen, dass Jesus nach Jerusalem kommt, an dem Tag, an welchem die Juden ihre Lämmer auswählen, welche 4 Tage später geopfert werden sollen. Die Symbolik ist, dass sie an dem Tag Christus als ihr Lamm auswählten und hoffentlich auch als ihren Erlöser.
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Gleich nach diesem triumphalen Einzug ging er in den Tempel, das Haus des Herrn, und reinigt es, in dem er die Händler davon jagte. Jesus kommt also in das Haus seines Vaters und reinigt es von Korruption wie jeder Jude sein eigens Heim auch.
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Wir lesen auch, dass Jesus die folgenden Tage die meiste Zeit damit verbringt, im Tempel zu predigen.
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Gemäss Matthäus, Markus und Lukas findet das Abendmahl am 14ten Tag (nach jüdischer Zeit bereits am 15ten) statt. Die Apostel haben jahrelang das Paschafest gefeiert und wussten was kommen würde, dass dachten sie zumindest, weil Jesus das Menu änderte. Er integriert sein Sühnopfer/Abendmahl in die Tradition des Paschamahls und der damit verbundenen Geschichte des Exodus. Er tut was er immer tat, er braucht etwas, was die Menschen verstehen, etwas alltägliches, um etwas wichtiges zu erklären. Er nimmt also das Brot, welches das Symbol für «inkorrupt» ist (das Gegenteil von Korrupt ist unbestechlich, integer, ehrlich und loyal) und den Wein, ein Symbol der Freude und macht sie zu Symbolen seines Sühnopfers. Er verbindet die Exodus Geschichte mit dem Abendmahl. Wenn wir also das Abendmahl einnehmen, denken wir auch an die Geschichte des Auszuges aus Ägypten. Und genauso wie Israel in der Antike erlöst wurde, können auch wir erlöst werden, dank des Sühnopfers wird der zerstörende Engel an uns vorbeigehen. Die bitteren Kräuter sind kein Teil mehr davon, weil unser Erlöser den bitteren Kelch für uns getrunken hat.
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Während also alle Juden feierten und sich an ihre Erlösung erinnerten, ist Christus im Garten Gethsemane und leidet für uns und blutet aus jeder Pore. Das Blut, welches an den Türrahmen gestrichen wurde, kommt nun aus seinen Poren, damit wir ewiges Leben haben können. Laut den Aposteln stirb Jesus um ca. 15:00 Uhr. Das Kreuz hat auch eine starke Symbolik, da das Blut Christi an diesem Holz herabfloss und das Tor öffnete und den Tod überwand.
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Das Fest der Erstlingsfrucht war im antiken Israel ein jüdisches Fest zur Gerstenernte, das im Rahmen des Paschafestes (im März/April) stattfand und dass die siebenwöchige Zählung der Tage bis zum Wochenfest der Weizenernte einleitete. Im christlichen Glauben ist die Auferstehung Jesu Christi am jüdischen Fest der Erstlingsfrucht geschehen, also am Ostersonntag, und das jüdische Wochenfest am 50. Tag darauf entspricht dem christlichen Pfingsten.
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