Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten
- Deborah Hess
- 15. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Die Geschichte der Engel am leeren Grab gewinnt für michimmer mehr Tiefe. Zwei von ihnen – so berichten es die Evangelien – erscheinen bei dem Grab. In der Version des Johannes sitzen zwei Engel in weißen Gewändern an der Stelle, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte – einer am Kopfende, einer am Fußende (Joh 20:12). Bei Matthäus sitzt der Engel auf dem weggewälzten Stein (Mt 28:2).
Der Sabbat war vorüber, es ist Sonntag geworden, der in den Schriften bald als der Tag des Herrn bezeichnet wird (Offb 1:10).
Die Menschen beginnen zurückzukehren, nachdem sie den Sabbat in heiliger Ruhe verbracht haben. In ihren Herzen wollten sie längst zum Grab eilen, um Jesu Körper mit Salben und Ölen zu pflegen (Mk 16:1). Doch sie wussten nicht, dass er diesen Dienst nicht mehr brauchen würde.
Dann sprechen die Engel – und was sie zu den Frauen sagen, erstaunt mich immer wieder. Wir erinnern uns oft an den berühmten Satz aus dem Matthäusevangelium:
„Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“(Mt 28:6)
Doch direkt davor sagen sie etwas, das ebenso bedeutsam ist:
„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.“(Mt 28:5)
Dieser Satz berührt einen tiefen Nerv. Wir alle kämpfen mit Ängsten und Sorgen – selbst dann, wenn Hoffnung und Glaube in uns leben. Zweifel nagen oft an den Rändern unseres Vertrauens. Manchmal fragen wir uns: Ist Gott wirklich da? Aber die Botschaft der Engel ist tröstlich: Wenn du Jesus suchst, brauchst du dich nicht zu fürchten.
Auch der auferstandene Christus begrüßt seine Jünger mehrfach mit den Worten:
„Friede sei mit euch!“(Joh 20:19.21.26)
Und er fragt sanft:
„Was seid ihr so bestürzt, warum lasst ihr solche Gedanken in eurem Herzen aufkommen?“(Lk 24:38)
Angstgedanken fühlen wir oft nicht nur im Kopf, sondern tief im Innern – im Herzen, im Bauch. Doch die Worte der Engel kehren zurück:
„Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.“(Mt 28:5)
Und wer ihn sucht, wird ihn finden (Jer 29:13 „Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden“).
Vielleicht haben wir die Antwort noch nicht. Vielleicht stehen wir noch am Eingang des leeren Grabes und wissen nicht, wie es weitergeht. Aber die Suche selbst ist schon Trost genug. Alles wird gut werden.
So wie Maria einst ihren zwölfjährigen Sohn in Jerusalem suchte – voller Sorge –, so suchen auch wir manchmal in der Dunkelheit nach dem Erlöser. Und wie damals ist er bei der Arbeit seines Vaters:
„Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“(Lk 2:49)
Er lädt uns ein, mitzumachen. Wer ihn sucht, soll dort beginnen, wo seine Arbeit geschieht: im Dienst, in der Liebe, im Heben anderer.
Ostern bedeutet nicht Hasen und Eier, sondern ein leeres Grab. Und das Beste daran: Es ist leer, weil Jesus lebt – und das Werk seines Vaters tut.
Suche ihn. Du wirst ihn finden. Und wenn du ihn suchst, brauchst du dich nicht zu fürchten.
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